In ewiger Erinnerung an unser *Stärndli*
Du warst es WERT, so sehr geliebt zu werden, du bist es WERT, dass soviel Traurigkeit geblieben ist an Deiner Stelle.
Ich möchte Euch mit diesem Erfahrungsbericht mitteilen, dass es sich lohnt zu kämpfen, für ein Kind.
Es ist oftmals ganz "hart", schwierig und vor allem traurig, wenn sich die gewünschte Schwangerschaft nicht einstellt…auch ich habe oftmals keine Hoffnung mehr gehabt, aber tief in meinem Herzen wusste ich: Ich werde für unser Wunschkind kämpfen, bis es unterwegs ist.
Ich nehme alles in Kauf…leider mussten wir unser Baby am 15.12 in der neunten Schwangerschaftswoche wieder hergeben, es tut schrecklich weh, aber ich kämpfe schon wieder weiter für unser Baby…und ich glaube fest daran, dass wir auch irgendwann mal Glück haben und unser so ersehntes Baby im Arm halten dürfen.
Hiermit wünsche ich allen Betroffenen, viel Mut, Kraft und vor allem Durchhaltevermögen.
2005 wird ein BABYJAHR !
Mein Mann und ich kannten uns schon seit wir 12 Jahre alt waren ( durch Brieffreundschaft ). Nach vielen Jahren funkte es dann auch endlich auch bei mir. Und seit dem 16.01.2000 sind wir ein glückliches Liebes- Paar. (Wir waren zu dem Zeitpunkt beide 18 Jahre alt.)
Ich wusste schon sehr früh, dass ich einmal in "jungen" Jahren Kinder möchte (mein Wunsch war es mit 21 Mami zu sein), vorausgesetzt es ist alles vorhanden, was es für eine kleine Familie braucht( Job, Geld, Ausbildung, den richtigen Mann, Hochzeit, eigene Wohnung…. ).
Mit 19/20 Jahren war der Kinderwunsch bei mir so stark, dass ich im Jahre 2001 erstmals mit meinem Mann darüber sprach.
Seine Reaktion war leider nicht sehr erfreulich für mich. Er wusste zwar, dass er sein Leben mit mir verbringen möchte und auch einmal Kinder möchte, nur noch nicht sofort.
Für mich brach eine Welt zusammen, ich musste es aber annehmen, und seine Meinung akzeptieren, auch wenn es "hart" war.
Ich verkroch mich mit meinem Problem in diversen Foren…konnte mich da austauschen, was mir oftmals gut tat, aber auch oft tat es weh, weil ich sah, wie andere glücklich waren, schwanger wurden, Baby`s bekamen.
Dann kam das Jahr 2003. Es war Januar. Ich kam nach 22.00 Uhr vom Kinder hüten von einer Kollegin nach Hause.
In unserer Wohnung war alles voller Kerzen, Rosenblüten. Als ich dann ins Schlafzimmer ging stand da mein Mann mit vielen weissen Rosen…überall Lichter, Rosen…Ballone. Ich bekam an dem Abend meinen Heiratsantrag…ich war unendlich glücklich und wusste, dass auch der Wunsch nach einem Baby nicht mehr so weit weg war. Und tatsächlich "erlaubte" mir mein Mann im Februar die Pille abzusetzen.
Der Zeitpunkt ist also gekommen, wo auch mein Mann bereit war für Kinder. Ich habe aber damals schon gesagt, dass es sicherlich längere Zeit dauern würde, bis es wirklich klappen würde, mein Mann war zuversichtlich und meinte es klappe sicherlich ganz schnell.
Am 8.8.03 heirateten wir ( 27.9.03 kirchlich ).
Das Jahr neigte sich langsam dem Ende zu und bisher stellte sich leider auch noch keine Schwangerschaft ein.
Es tat sehr weh, aber ich kämpfte weiter… weiter für unser Wunschkind.
Im Juni 2004 entschloss ich mich meinen Frauenarzt zu wechseln. Die Entscheidung war richtig. Ich erzählte ihm nun von unserem "ungewollten" unerfüllten Kinderwunsch. Diverses Untersuchungen, Blutentnahmen, Ultraschalls, Postkoital Test`s, Spermiogramme und Hormontherapien wurden durchgeführt. Diagnose: schlecht aufgebaute Schleimhäute, schwache oder gar fehlende ES, evtl. PCO. Spermiogramme im Mittelmass, sollten aber trotzdem ausreichen für eine Schwangerschaft.
Im Juli 2004 begann man dann mit der ersten Hormontherapie. Alles war immer bestens…Schleimhäute gut aufgebaut, super Eisprünge, nur stellte sich auch nach 3 Monaten Hormontherapie keine Schwangerschaft ein.
So musste ich im September 2004 ins Spital zum Eileiterröntgen. Dort meint man heute eine "grosse" Ursache gefunden zu haben, dass es nie geklappt hatte. Denn der MUMU war ziemlich verschlossen, fast nicht durchgängig, den hat man dann durchgespühlt. Die Eileiter waren zum Glück durchgängig und der Eingriff war auch sehr schmerzhaft, da anscheinend die Betäubung vergessen ging.
Nun wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt… Es würde noch ein letzter Monat mit Serophene gemacht und danach würde mit Hormonspritzen weitergemacht, dann Inseminationen und zu guter letzt die IVF (künstliche Befruchtung ) .
Ich konnte dies einigermassen annehmen/verarbeiten, da ich wirklich bereit war alles für ein Kind auf MICH/UNS zu nehmen, auch wenn ich mir gewünscht hätte auf natürlichem Wege ein Baby zu zeugen. Mann hingegen machte dies ziemlich zu schaffen, so wäre er gar nicht bei der Zeugung beteiligt. ( Insemination/IVF )
Der letzte Serophene Monat begann ( Oktober 2004 ). Und mein Eisprung traf genau unsere Ferien in Leukerbad.
Aber ich habe mir da trotzdem keine Hoffnungen gemacht, so hat es doch all die Monate zuvor auch nie geklappt.
Wieder zu Hause, bekam ich 9 Tage nach meinem Eisprung ganz viele SS-Test`s geschenkt. Am Abend war ich alleine zu Hause und habe mir zur Bestätigung, dass ich diesen Monat auch wieder nicht schwanger wurde, einen Test gemacht. Ich hatte Ihn schon in den Händen und wollte Ihn wegwerfen, da sah ich einen leicht schwach-positiven Test. Ich konnte es nicht glauben, war überglücklich, hatte schlaflose Nächte…die starke Übelkeit begleitete mich Tag und Nacht, auch hatte ich noch eine Magen-Darmgrippe eingefangen. Dies Alles nahm ich aber gerne in Kauf für unser Wunschkind.
Am 14.12.04 war unser 2. Ultraschall angesagt…ich nahm meinen Mann mit ( zum Glück ). Als das US-Gerät anlief und ich das Bildchen sah, wusste ich sofort…unser Baby lebt nicht mehr. Nach einiger Zeit sagte dann mein FA: Es tut mir Leid, aber da ist was nicht in Ordnung…Ihr Baby lebt nicht mehr. Von einer Minute auf die andere wurde uns alles wieder genommen…so mussten wir doch schon wieder ein Schicksal mehr annehmen. Wir hatten doch schon so viel hinnehmen müssen und jetzt noch unser Baby verlieren…Es tat unheimlich weh.
Am Mi:15.12.04 mussten wir um 9.00 Uhr im Spital sein, dort wurde die Ausschabung vorgenommen. Mein Wunsch nach einer Teilnarkose wurde auch erfüllt, denn ich wollte unser Baby bis zum Schluss begleiten.
Die erste Woche danach war ganz schlimm, aber mein Mann und viele liebe Menschen und Foren waren mir in dieser Zeit eine grosse Stütze. Ich habe in dieser Zeit auch gemerkt, auf wen ich zählen kann, wer in so schweren Momenten da ist…ist erstaunlich. Ich bekam viele Gedichte/ Geschichten, die mir geholfen haben über das Geschehene besser hinwegzukommen, es besser verarbeiten zu können.
Nun sind schon mehr als 2 Wochen vergangen, wo wir unser Baby gehen lassen mussten, die körperlichen Schmerzen sind weg…die seelischen werden bleiben, mal mehr, mal weniger, aber das ist ja normal.
Wir möchten unser Baby immer in schöner Erinnerung tief in unseren Herzen tragen, es wird immer unser erstes Baby bleiben.
Seit einer Woche haben wir uns wieder lieb, es ist alles viel inniger geworden…mein Mann und ich sind uns dadurch auch wieder ein grosses Stück näher gekommen. Schon bald muss ich zur Nachkontrolle, und dann werden die Behandlungen wieder aufgenommen, und ich hoffe bald wieder das schöne Glück im Bauch spüren zu dürfen.
Das grösste Wunder und Glück auf Erden sind : KINDER!!!
Liebs "Chliises Stärndli", mer vermisse dech ganz fescht, aber werded dech emmer i eusne Härze träge.
In ewiger Liebi,
dis Mami ond din Papi