Unerfüllter Kinderwunsch - trotz einem Kind?
Ich war sehr froh, Eure Internetseite gefunden zu haben. Ich habe ein paar Berichte gelesen und mich dafür geschämt, dass ich über meine jetzige Situation so traurig bin.
Ich habe bereits ein Kind. Meine Tochter Elena ist im September 2000 auf die Welt gekommen. Ich war schon ein Jahr zuvor schwanger und habe das Kind im dritten Monat verloren. Deshalb war ich um so glücklicher, dass ich ein halbes Jahr später wieder schwanger war. Ich dachte: "bei mir ist alles in Ordnung".
Ich habe auch ein Bild vor mir. Eine Familie mit mindestens zwei Kindern. Ich wollte nicht einen zu grossen Abstand zwischen Elena und dem zweiten Kind haben. Deshalb verhüteten wir nicht mehr seit Elena 6 Monate alt war. Nun sind 1 1/2 Jahre vergangen und ich bin immer noch nicht schwanger. Ich bin frustrierter als in der Zeit nach der Fehlgeburt. Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben. Jedesmal wenn eine Kollegin, Freundin oder Verwandte schwanger ist, gibt es einen Stich ins Herz.
Nach einem Jahr des "nicht-schwanger-werdens" habe ich meine Frauenärztin aufgesucht. Ich hatte mich fast nicht dafür, über dieses Thema zu sprechen. Was denkt meine Frauenärztin von mir. Jedoch ist sie sehr auf mich eingegangen und hat mein "Problem" sehr ernst genommen. Es folgen diverse Untersuchungen(Ultraschall, Blutabnahme um Hormone zu bestimmen etc.). Es wurde als erstes festgestellt, dass ich Zysten im Unterleib habe. Als zweites wurde festgestellt, dass mein Mann so "schlechtes" Sperma hat, dass es fast unmöglich ist, ein Kind damit zu zeugen. Es war ein Schock für mich....
Ich konnte diese Situation nicht verstehen. Zwei junge Menschen (nicht über 30 Jahre alt), die bereits ein Kind haben und das Umfeld stimmt auch, haben solche "Probleme". Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich hätte, dass nie gedacht. Ich fühlte mich so minderwertig.Ich merke, dass meine Tochter darunter leidet. Es dreht sich alles nur um ein Thema. Aber ich habe doch ein Kind. Warum bin ich nicht zufrieden????
Zurzeit nehme ich Hormone zur Begünstigung der Eireifung. Die letzten zwei Monate waren sogar je zwei Eier reif. Ich habe gehofft, dass es klappt. Es ist nicht einfach auf "Anweisung" der Arztin Geschlechtsverkehr zu haben. Das erschwehrt die Situation auch noch. Zudem habe ich erfahren, dass ich einen Progesteronmangel habe. Dass heisst ich hätte gar nicht schwanger sein können, auch wenn es zur Befruchtung gekommen wäre. Mein Körper hat sich einfach nicht auf schwanger eingestellt. Nun hoffe ich das Beste.
Ich denke, dass sehr viel auch psychisch ist. Ich möchte einfach nur aus meiner Situation fliehen können und einfach nur abschalten. Ich denke, dann ergibt sich die Schwangerschaft schon. Es tut mir so leid, für alle Paare, die sich den Kinderwunsch bis heute nicht erfüllen konnten. Es ist ein einmaliges, schönes Erlebnis.
Also. Warum bin ich unzufrieden? Ich sollte doch glücklich sein? Oder?
Alles Gute
C. H.