Das schlimmste ist die Uhr, die tickt
Ich habe mir heute das erste mal diese Seite angesehen und mir einige Erfahrungsberichte durchgelesen - das hat mir Mut gemacht auch meine "Geschichte" zu erzählen.
Ich bin 35, mein Mann ist 38, und wir sind seit acht Jahren verheiratet. Vor 4 Jahren habe ich die Pille abgesetzt, weil wir uns ein Kind wünschen. Leider hat es bis heute nicht geklappt. Im ersten Jahr haben wir uns keinen "Kopf" gemacht - wir hatten ja Zeit. Als dann aber die Frauenärztin meinte, dass nach einem Jahr mal was passieren müsste, haben wir uns untersuchen lassen. Medizinisch ist alles ok.
Dann vor 1 Jahr: Ich war 2 Tage über die Zeit und habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht, der dann positiv war. Mein Mann und ich waren total happy - nach 6 Wochen musste ich dann aber ins Krankenhaus - es waren keine Herztöne da. Das war der schlimmste Tag, den ich je erlebt habe.
Nach einem 1/2 Jahr verordneter "Schwangerschaftspause" wollten wir es natürlich weiter versuchen - bisher leider ohne Erfolg.
Das schlimmste ist diese "Uhr" die tickt - und wenn der Tag des Eisprungs näher rückt, steigt auch die Anspannung, und es ist vorbei mit der Lust am Sex. Mein Mann hat auch seit geraumer Zeit Erektionsprobleme, die rein psychischer Natur sind. Unsere Beziehung besteht nur noch darin zu warten, bis der Tag des Eisprungs gekommen ist, zu versuchen, miteinander zu schlafen und dann, falls es geklappt hat, 2 Wochen zu warten, ob den nun die Periode einsetzt oder nicht.
Ich bin in dieser Wartezeit total "lahmgelegt", habe kein Interesse an Aktivitäten, ziehe mich vollkommen zurück, habe keine Lust zu Telefonaten mit meiner Familie oder Freunden, sitze oft zuhause und grübele vor mich hin - das nervt mich total. Und je näher der Tag rückt, an dem die Periode einsetzen wird, umso gereizter werde ich. Zumal ich in der Woche vor der Periode immer starkes Ziehen im Bauch habe, meine Brust stark spannt und mir oft übel ist - und immer wieder versuche ich diese Symtome als eindeutige Hinweise für eine Schwangerschaft zu deuten. Umso enttäuschter bin ich - und mein Mann auch - wenn es - mal wieder - nicht funktioniert hat.
Gerade jetzt, wo ich hier schreibe, "warte" ich wieder auf meine Periode.
Dann kommen noch die Fragen aus unserem Umfeld hinzu: "Na, wann klappt es denn nun endlich bei euch?", "Wird aber langsam Zeit- ihr seid auch nicht mehr die jüngsten!!".....
Danke fürs "Zuhören"
Susanne