Schlimme Depressionen, trotzdem Hoffnungsschimmer
Hallo, lange habe ich überlegt, ob ich Euch etwas schreibe. Es tut einfach gut, wenn man mit dem Problem unerfülltem Kinderwunsch nicht alleine dasteht.
Wir wünschen uns seit ca. 5 Jahren ein Kind. Ich bin 30, mein Mann 36 Jahre alt. Als wir irgendwann zum Arzt gingen, wurde bei meinem Mann eine etwas geringe Samenqualität und Krampfadern festgestellt. Bei mir scheint nach einem Echovist (Ultraschalluntersuchung mit Kontrastmittel) in den Eileitern alles in Ordnung zu sein. Wir machten in einer Frauenklinik eine Insemination - ohne Erfolg.
Inzwischen haben wir in ein bekanntes und laut Zahlen erfolgreiches IVF-Zentrum gewechselt. Dort habe ich jetzt gerade den ersten ICSI-Versuch, Transfer war am Montag, hinter mir und bin jetzt sozusagen in der Warteschleife bis zum 10.06.03 zum Schwangerschaftstest. Ich hatte 2 Neunzeller und einen Achtzeller und das hört sich mal nicht so schlecht an.
Seit langer Zeit geht es mir psychisch total schlecht, vor allem habe ich das Gefühl, um mich herum werden alle schwanger, einfach so. Meinen tiefsten Punkt hatte ich kurz vor der Punktion, wohl auch durch die gespritzten Hormone. Man konnte mich kaum ansprechen, ohne dass ich nicht in Tränen ausbrach. Das belastet natürlich auch unsere Ehe und Freundschaften.
Seit dem Transfer fühle ich mich besser, da ich bis zum Test krankgeschrieben bin und mich zu Hause aufhalte. Aber ich weiß, sobald wir unter Freunden und Bekannten mit Kindern sind, bekomme ich wieder schlimme Depressionen.
Das Lesen der anderen Berichte gibt mir aber auch Hoffnung, dass es doch klappen könnte und vor allem kann man sich mit denen austauschen, die in der gleichen Lage sind. Wenn ich mich mit engen Freunden darüber unterhalte, die Kinder haben, habe ich das Gefühl, sie verstehen doch nicht so ganz meine Gefühlslage.
Jetzt werde ich einfach abwarten.
Gruß Hanni