Die Zeit läuft davon
Wieder war ich am rumstöbern und habe mich nun entschlossen zu schreiben.
Mein Kinderwunsch wird nicht geringer, obwohl ich die 40iger Grenze gerade überschritten habe. Der Unterschied ist einfach der, dass die werdenden Mütter immer jünger werden und ich immer mehr unter Druck komme. Angefangen hat alles bilderbuchmässig. Wir heirateten als ich 32 war. Ohne es zu wissen trug ich bereits unsere Tochter in meinem Bauch. Ich habe die Pille abgesetzt und wurde beim ersten Mal schwanger. So einfach und so problemlos.
Nach dem ersten Besuch beim Frauenarzt wurde mir bestätigt, dass ich bereits in der 13ten Woche sei. Die "Schlimme" Zeit schon überstanden hätte. Tja meine Schwangerschaft verlief problemlos. Die Geburt war schnell und heftig.
Eigentlich hatte ich noch keinen so grossen Kinderwunsch, ich wollte heiraten und dann mal schauen. Die meisten meiner Kolleginnen dachten bereits nach 1-2 Jahren an das zweite Kind. Ich dachte mir, ne ne, zuerst komme jetzt ich. Ich suchte mir einen Job, bei dem ich teilze arbeiten konnte und dachte mir, ich wurde so schnell schwanger, dass ist bei mir eh kein Problem.
Gesagt getan. Als unsere Tochter 3 wurde setzte ich die Pille wieder ab.... Nichts geschah... Nach ca. 6 Monaten besuchte ich den Frauenarzt. Der meinte ich hätte keinen regelmässigen Eisprung, aber das kriegen wir schon hin, ich hätte ja eine Tochter etc. Weitere Monate vergingen bis ich mich dazu entschloss, die Eileiter zu untersuchen. Einer war tatsächlich zu, der andere war offen.
In der Zwischenzeit habe ich meinen Frauenarzt gewechselt, weil mir alles zu langsam ging. Unsere Tochter feierte bereits den 4ten Geburtstag und ich war immer noch im Glauben, dass klappt schon noch auf normalem Wege. Trotzdem entschlossen wir uns weitere Untersuchungen zu machen, die eigentlich im Normbereich waren. Die erste Insemination folgte, ohne Erfolg. Weitere Monate verstrichen. Ich versuchte schwanger zu werden mit homöopatischen Mitteln.
Ich feierte meinen 37igsten Geburtstag und wurde immer trauriger. Kurz darauf, blieb meine Periode aus. Ich konnte es kaum glauben, es hat geklappt. Ich bin schwanger! Es ging mir blendend, wenn nur die Blutungen nicht wären. Wir hatten eine Woche Ferien gebucht und ich war guten Mutes obwohl ich immer zu dachte, dass hatte ich das erste Mal nicht. Am dritten Tag unserer Ferien konnte ich nicht mehr aus dem Bett ich hatte so starke Unterleibsschmerzen.
Wir mussten notfallmässig in die Klinik, wo dann auch eine Eileiterschwangerschaft festgestellt wurde. Eine Welt brach zusammen....
Die eine Eileiter wurde entfernt, die andere wurde durchgängig gemacht...
Ich brauchte eine Pause. Wir beschlossen für 2 Monate weg zu gehen, bevor wir uns überlegten, was wir tun sollen. Die Hoffnung blieb, ich hatte ja noch einen Eileiter, und schwanger kann ich ja auch werden. Ich wurde 38ig.... und beschloss bevor ich eine IVF machen werde wollte ich Hormone nehmen und einen Eisprung auslösen. Gesagt getan! Es hat wieder geklappt, beim ersten Mal.
Das war ein wunderschönes Gefühl. Das warten hatte sich gelohnt.
Wieder hatte ich diese Blutungen. Meine Frauenärztin versuchte mich zu beruhigen, ich hätte einen so hohen Schwangerschaftswert, da sei eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen. Es war Wochenende und ich hatte wieder diese Schmerzen, am Montag die bittere Wahrheit. Doch wieder eine Eileiterschwangerschaft.
Warum ich, warum 2x, warum darf es nicht sein? Der zweite Eileiter wurde entfernt. Was hatte ich noch? Keine Hoffnung mehr auf eine Spontanschwangerschaft, nur noch Hormonspritzen können mir weiterhelfen.
Unsere Tochter wurde bereits 6. Sie bekam das mittlerweilen alles mit. Auch nicht einfach für Sie. Meine Zeit mit Ihr habe ich geopfert für diesen Kinderwunsch.
Es folgten noch 3 IVF. Alles war immer perfekt, die Werte die Eizellen, aber es folgte keine Schwangerschaft. Der letzte Versuch wollte ich im Ausland machen, da dort die Chancen besser wären, kurz nach meinem 40igsten Geburtstag.
Ich hatte einen super Blasto. Den Besten. Er wurde mir eingesetzt. Für mich immer noch ein komisches Gefühl.
Irgendwo spührte ich der nistet sich nicht ein. Als der Schwangerschaftstest negativ war, war ich nicht sonderlich überrascht. Ich war nur traurig und viel in ein tiefes Loch, es war mein letzter Versuch.
Warum nistet sich bei mir das Ei nicht ein, warum bekomme ich keine Chance?
Meine Tochter leidet mit mir, sie wünschte sich so sehr eine Schwester. Mein Mann hat zwar Verständnis, aber für Ihn ist das nun zu spät. Ich bin 40ig, er 42ig, was wollen wir da noch, 4 Verusche sind genug.
Ich weiss noch nicht, ob ich abschliessen kann, für mich ist es schwer und im Hinterkopf denke ich über einen weitern Versuch nach. Ich frage mich ob das noch normal ist. Aber was ist schon normal?
S.H.