Erfahrungsberichte

Hoffen und Bangen - Und Vorwürfe

Das Schlimmste sind die Enttäuschungen und die Frage ob es je klappt. Wir heirateten 1997 und sind heute 36/37. Ich liebte meinen Job und war 34, bis ich schwanger werden wollte und bereits nach zwei Monaten klappte es. Wir begannen uns zu freuen. Doch dann der Hammerschlag, Abort und Auskratzung in der 9. Woche. Wir litten und nahmen uns 3-4 Monate Zeit.

Als es nach sechs Monaten üben nicht klappte, ging ich zum Arzt. Es war alles in bester Ordnung und wir übten weiter. Im Dez. 01 wurde dann mein Mann untersucht und siehe da. Viel zuwenig und viel missgebildete Spermien. Da wurde uns bewusst, was für ein Glück und trotzdem Pech wir eigentlich hatten, als ich erstmals schwanger war.

Wir begannen mit Hormonpillen und Inseminationen was, erfolglos blieb. So entschlossen wir uns für IVF bzw. ICSI. Der erste Anlauf brachte fünf Eier, wovon zwei befruchtet und eingesetzt werden konnten. Ich konnte alles gut ertragen und war zuversichtlich. Doch leider nichts. Ich begann wieder mit der Spritzerei und das Resultat war wieder gleich. 5 Eier, zwei befruchtet und eingesetzt. Dann wieder die große Enttäuschung.

Ich liebe meinen Job nach wie vor, liebe meine Patenkinder und gönne es jeder schwangeren Frau. Doch tut es so unendlich weh in meinem Herz. Ich frage mich auch manchmal nach dem Lebenssinn. Nun bin ich in der dritten Behandlung. Diesmal wurde die Dosis erhöht und ich hatte 9 Follikel, wovon sechs befruchtet wurden. Die Freude war gross, noch etwas auf Reserve zu haben. Die Spritzerei und Operation entfällt also die nächsten Male und die Kosten sind so kleiner.

Nun wurden also wieder zwei befruchtete Eier transferiert und ich bin am warten. Es ist ein ständiges Beobachten des Körpers, ein Hoffen und Bangen, ja die große Angst vor der Enttäuschung und wie ich mich wieder aufrappeln soll.

Ich fühlte mich all die Zeit bei meinem Arzt und dem IVF-Labor sehr gut aufgehoben und kann es nur empfehlen.

Wenn ich das Rad zurückdrehen könnte, würde ich viel früher versuchen, schwanger zu werden. Nun tickt die biologische Uhr erbarmungslos. Ich mache mir Vorwürfe, meine erfolgreiche Sportlerzeit und die Anerkennung im Beruf zu lange genossen zu haben. Dies alles ist eine harte Lebensschule die hoffentlich irgendwann doch noch ein happy end bringt.

Hoffen und Bangen - Und Vorwürfe

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