Es gibt immer noch Hoffnung...
Ich bin über die Berichte auf dieser Website sehr berührt, denn viele sprechen mir aus dem Herzen!!! Aber bitte, gebt die Hoffnung nie auf...
Mein Mann und ich haben 1992 geheiratet und wollten auch gleich eine Familie gründen. Als ich nicht schwanger wurde, suchte ich meinen Frauenarzt auf. Dieser diagnostizierte bei mir ein PCO-Syndrom,d.h. die Hormonwerte sind mies und es kommt zu keinem Eisprung. Nach eine 2jährigen Hormontherapie und einer Odyssee von einem Spezialist zum anderen, wurde ich endlich schwanger. Das war 1995, unsere Welt war in Ordnung und wir freuten uns riesig auf das Baby. Dann hatte ich jedoch in der 9. Woche eine Fehlgeburt. Meine Welt brach zusammen...
Ich habe relativ lange gebraucht, damit fertig zu werden. Nun wollten wir es erst recht wissen und suchten eine Klinik auf, um mich dort behandeln zu lassen. Unzählige Inseminationen und zwei IVF-Versuche kosteten jede Menge Nerven. Immer wieder wurde unsere Hoffnung enttäuscht. Man fühlt sich immer schlechter und sieht sich selbst als Versager! Im Jahr 2000 habe ich, auf Anraten der Ärzte, eine Behandlungspause eingelegt und... wurde schwanger! Diesmal waren wir vorsichtiger und haben es keinem erzählt und versucht, die Freude möglichst gedämpft zu halten. Dann ist es wieder passiert, Fehlgeburt in der 8. Woche. Ich war total am Ende!!! Nicht nur, daß ich nur durch viel Glück schwanger werden konnte, nein, ich konnte die Babys auch nicht austragen, war also ein doppelter Versager!!!
Nach diesem Erlebnis hatte ich die Nase voll von Gynäkologen und Hormonen und allem anderen... Ich habe beschlossen, ohne Kinder glücklich zu werden (habe ich mir eingeredet) und habe alle Hormonpräparate weggeworfen. Also hatte ich auch keine Periode mehr, aber das sah ich als kleine Entschädigung an. Warum soll ich mich mit einer Blutung rumärgern, wo sonst doch auch nichts funktionierte?
Anfang diesen Jahres hatte ich wieder den Verdacht schwanger zu sein. Nein, redete ich mir ein, das kann nicht sein. Und wenn, werden bald Blutungen kommen und alles hat sich erledigt... Ich habe es bis Mitte März ignoriert, echte 100% Anzeichen gab es sowieso nicht. Dann spürte ich ein leichtes Blubbern im Bauch und ging schließlich doch zum Frauenarzt. Dieser fiel aus allen Wolken und verkündete mir, schwanger zu sein. Nicht nur das, nein, ich war schon in der 23. Woche und man konnte das Baby auf dem Ultraschall schon sehen, sogar das Geschlecht war schon festzustellen! Ich lag auf der Behandlungsliege und heulte wie ein Schloßhund!! Zu Hause fiel ich meinem Mann um den Hals und brachte kein Wort heraus. Nun waren wir die folgenden Wochen hin und her gerissen: zwischen Freude, da die kritische Zeit eigentlich ja schon vorbei war und Furcht, es könnte wieder etwas passieren. Ich spürte die Bewegungen meines Kindes immer deutlicher und wehe, es hat sich mal mehrere Stunden nicht bewegt, da hat mich sofort die Angst gepackt...
Dieses Mal hatte es ein glückliches Ende, vor knapp 3 Wochen kam mein Sohn zur Welt. Ich hatte eine total problemlose Schwangerschaft, entgegen aller Prognosen der Ärzte, keinerlei gesundheitlichen Probleme. Mein Sohn kam bei einer völlig natürlichen Geburt innerhalb von 3 Stunden zu Welt und wog fast 4 kg.
Ich kann keinem meine Gefühle beschreiben, denke manchmal immer noch ich träume... Wie oft saß ich die ersten Tage vor seinem Bettchen und versuchte mir selbst klar zu machen, "dies ist dein Kind, es ist in dir gewachsen und du hast es geboren".
Ich will mit diesem Bericht allen Frauen Mut machen, die Hoffnung nie ganz zu verlieren, denn es gibt noch Wunder auf dieser Welt...
Alles Liebe
S.K.